Gold für uns, Unternehmer: #radikalentspannt schlafen können

Gold für uns, Unternehmer: #radikalentspannt schlafen können

Auftakt zur Schlaf-Serie im Podcast

Gut schlafen zu können ist für uns, Unternehmer* natürlich entscheidend. Denn wie sollen wir kreativ und leistungsfähig sein, wenn wir nur müde am Stock laufen.

In dieser 1. Folge zu dieser SCHLAF-Reihe spreche ich über sog. Hygiene-Faktoren, also Dinge, die ich verhaltensmäßig machen oder lassen kann, die dabei helfen können, besser zu schlafen. Meistens wissen wir sehr genau, was wäre besser oder wovon wie die Finger lassen sollten. Die Frage ist natürlich immer: Warum tun wir es dann nicht, tun sie trotzdem, weder besseren Wissens ... Auch darüber sprechen wir hier.

Inhalt dieser Folge: 

  • Schlafen - Kannst du oder kannst du nicht?
  • Höchste Priorität für mich als Unternehmerin: Meine Gesundheit und damit mein Schlaf
  • Unsere Psyche und unser Nervensystem können aus jeder 💩 Schokolade machen
  • Was meine ich mit Hygienefaktoren?

  • Kundenbeispiel: Nicht schlafen können - Hygienefaktor: Keine Nachrichten abends

  • Mein eigenes Beispiel: Kaffee trinken

  • Am Ende wissen wir alle, was für uns gut WÄRE ...

  • Was ist nun zu tun?

  • Was hat dir als Kind geholfen, zu schlafen?

  • Besonders zu beachten: Lärm, Lichtverhältnisse, Temperatur, Luftzufuhr

Transkript dieser Folge:

Hallo und ganz herzlich willkommen zur neuen Folge von 'Schnack über das Business und Leben für radikal entspannte Unternehmerinnen und Unternehmer'. Mein Name ist Natalie Schnack, ich bin Business-Therapeutin, und alles, worüber wir hier sprechen, steht unter dem Motto #radikalentspannt. 

Wir werden an einer andere Stelle darüber sprechen, was der Unterschied eigentlich zwischen 'entspannt' und 'radikal entspannt' bedeutet, was zwischen diesen beiden Begriffen steht. Und heute habe ich ein Thema dabei, was wirklich eine entscheidende Rolle beim Thema 'radikal entspannt' spielt und für mich beinahe heilig ist.

Wie immer... Also, diese Vorrede, diese Einleitung sozusagen, können wir bei jeder Folge und jedem meiner Beiträge machen. Ich spreche nur und zwar ausschließlich über die Sachen, die ich persönlich aus meiner eigenen Geschichte oder aber meistens auch aus der Arbeit mit meinen Kunden kenne. Das heißt, hier gibt es keine graue Theorie, die ich irgendwo gehört habe oder vom Hörensagen oder sonst irgendwas. Alles kommt aus meiner persönlichen Geschichte und Erfahrung oder aus meiner Erfahrung mit meinen Kunden, und meistens ist das dasselbe.

Schlafen - Kannst du oder kannst du nicht?

Zum Thema Schlaf habe ich eine lange, verhängnisvolle Beziehung. ;-)
Ich weiß gar nicht, ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich jemals überhaupt gut schlafen konnte. Heute kann ich das - vorweggenommen -, aber seit meiner Kindheit habe ich die größten Schwierigkeiten mit dem Schlafen gehabt. Also weiß ich genau, wovon ich rede. 

Es hat sich wirklich erst geändert, nachdem ich all die "Gepäcke", die ich mit mir herumschleppe, Traumata und so weiter, geheilt/bearbeitet/ausgepackt - nenn es wie du willst. Ich bin also mein bestes Beispiel bei diesem Thema und weiß, wie sich die Lebensqualität durch guten Schlag wahnsinnig verändert.

Höchste Priorität für mich als Unternehmerin: Meine Gesundheit und damit mein Schlaf

Ich entschied mich 2015 ganz bewusst dafür, dass Gesundheit - und dazu gehört der Schlaf existenziell dazu bei mir - dass das für mich an die erste Stelle rückt, vor allem anderen. Alles andere folgt dem und folgt daraus. Wenn ich gesund bin, alles andere wird sich fügen und sich ganz anders entwickeln. Denn alles beginnt mit uns selbst. Und ich als Unternehmerin habe jetzt ganz andere Energiequelle in mir, kann ganz anders agieren, als damals, als ich permanent unausgeschlafen, müde, erschöpft war. Auch wenn ich sagen muss, das war für mich ein absolut normaler Zustand - wie verdreht es sich auch anhört.

Unsere Psyche und unser Nervensystem können aus jeder 💩 Schokolade machen

Das Interessanteste an unserer Psyche, an unserem Nervensystem, wie ich finde, ist die Tatsache, dass wir uns an die unmöglichsten, absolut unnormalsten Dinge der Welt ohne weiteres anpassen können. Das ist natürlich deswegen haben wir als Spezies überlebt, weil wir so unfassbar anpassungsfähig sind, und unser Nervensystem, unsere Psyche macht alles, damit wir in jeder Katastrophe überleben. Eine wahnsinnige Fähigkeit und Qualität! 

Gleichzeitig funktioniert das natürlich nicht auf Dauer. Wenn wir immer unausgeschlafen zu sein als Normalität betrachten und immer nur auf 25-50 % sind - oder aber wenn wir die Auto-Metapher nehmen, irgendwie nur auf zwei Zylindern laufen von sechs, dann rödelt natürlich das ganze System und geht schnell koppheister. Beim Auto wissen wir es, bei uns selbst dagegen ... 😵‍💫

Was meine ich mit Hygienefaktoren?

Ich finde diesen den Ausdruck "Hygienefaktoren" total passend. Ich habe es aus der BWL entnommen [Herzbergs-Zwei-Faktoren Theorie der Motivation - du kannst es gern googeln], wenn es zum Beispiel um die Motivation der Mitarbeiter geht, dann gibt es da Hygienefaktoren und Motivatoren. 

Hygienefaktoren zum Beispiel, wenn ich versuche, meine Mitarbeiter ständig mit Geld zu motivieren, oder dass ich sage: 'Du bekommst gerecht bezahlt für deine Leistung', dann ist das ein Hygienefaktor. Das heißt, für den Mitarbeiter ist das klar, es ist eine Selbstverständlichkeit, dass er/sie für meine Leistung gut bezahlt wird. Daraus schöpft man keine echte und andauernde Motivation. Deswegen funktionieren die monetären Motivationen nicht so gut. 

Das können wir direkt auf uns, Unternehmer* übertragen. Wir versuchen uns ja auch genau auf diese Art zu motivieren, zu irgendwelchen Leistungen anzutreiben. 'Die neue Handtasche', oder 'wenn ich diese Umsatzgrenze erreicht habe, dann kaufe ich mir dies und das'. Also, deswegen erfüllt es auf Dauer auch nicht, weil wir das zu diesen sogenannten Hygienefaktoren zählen können. 

Klar, es gibt immer noch eine tiefere Ebene darüber, aber belassen wir es erstmal dabei. Nun zurück zum Schlaf. Zusammen gefasst also, bedeuten Hygienefaktoren - Selbstverständlichkeiten, von denen man eigentlich weiß, dass sie sinnvoll sind, will man besser schlafen. 

Ob man sie denn tut, ist eine andere Sache, wie immer das so ist. Darüber spreche ich in der nächsten Podcast-Folge: Hilfe! Ich komme abends nicht ins Bett und morgens nicht aus den Federn 🤪

Kundenbeispiel: Nicht schlafen können - Hygienefaktor: Keine Nachrichten abends

Ich habe ein Beispiel von einem Kunden, man kann es als Paradebeispiel sehen, auf jeden Fall kann es auf jeden Fall sehr einfach nachvollziehen. Ein Kunde von mir hat seit Jahren und immer zunehmend verschlechtert Probleme mit dem Schlaf: Er schläft ein, ist aber um zwei Uhr oder so wach, und dann beginnen die "Spinnen" im Kopf ihren "Tanz" - also negative Gedankenkreise. Diese sind immer mit darunter liegenden Gefühlen verbunden.

Er merkte allerdings nicht, dass da Gefühle sind - viele Menschen bleiben immer im Kopf und können nicht fühlen, deswegen kommen ja die toxischen Gedanken hoch. Zu all diesen Gedankenkreisen kommt natürlich auch der Druck dazu, schlafen zu müssen, weil man am nächsten Tag performen und Ergebnisse liefern muss. 

Es gibt ja verschiedene Ebenen die dabei eine Rolle spielen. Wir begannen mit der Verhaltensebene: 'Lass uns doch mal reden, was machst du, bevor du schlafen gehst?' Weil auch auf dieser Ebene kann man natürlich einiges besser gestalten.

Er hat sich z.B. jeden Abend Nachrichten reingezogen hat. Das war zu Corona-Zeiten und er verfolgte ständig die ganzen Indienzen und so weiter, weil das für ihn ein sehr wichtiges Thema war. Klar, wissen wir alle, dass das bestimmt nicht so eine total geile Idee vor dem Schlafengehen, sich irgendwas zu geben, was dir sowieso Angst macht oder was dich total aufwühlt. Also das haben ich dann gesagt: 'Okay, könntest du es dir vorstellen, das erstmal wegzulassen?' Erstmal nur auf der Verhaltensebene. 

Er hatte es weglassen können, diese abendliche Nachrichten-Ausgabe. Es hat natürlich das Problem nicht wirklich gelöst, weil es kamen dann so Gedanken, wie: 'Oh mein Gott, jetzt weiß ich gar nicht, wie viele das jetzt sind.' Also, dieses Gefühl des Kontrollverlustes kann natürlich trotzdem bleiben. Das eröffnet dann aber die Tür zu weiteren Schritten, zur Arbeit auf der tieferen Ebene. Und auch wenn die Verhaltensänderung allein nicht immer zum gewünschten Resultat führt, sind solche Sachen natürlich immer mal ganz gut anzugucken.

Mein eigenes Beispiel: Kaffee trinken 

Ich trinke normal sehr wenig Kaffee, aber abends oder nachmittags nehme ich sehr gern einen Cafe solo, also so was wie Espresso. Früher habe ich immer Milch dazu genommen. Was auf mich sehr aufputschende Wirkung hatte. Bis ich erfahren habe, dass es die Verbindung zwischen Milch und Kaffee, die dafür sorgt. Also habe ich Milch weg gelassen und genieße jetzt meinen Nachmittag-Kaffee pur und nun ohne das Problem, deswegen nicht schlafen zu können. Zudem verträgt mein Magen jetzt den Kaffee viel besser. ☺️

Am Ende wissen wir alle, was für uns gut WÄRE, warum tun wir es dennoch nicht?

Die eigentliche Sache, die mich als Business-Therapeutin und als Mensch und Unternehmerin interessiert, ist immer: Warum tue ich nicht das, was mir guttut, oder warum tue ich das, was mir nicht guttut, obwohl ich es besser weiß? Wäre doch logisch. Nur sind wir, Menschen, absolut unlogisch. 

Wir müssen uns nichts vormachen oder uns immer wieder selbst belügen mit diesen ganzen: "Ab morgen wird alles anders." und "Diesmal schaffe ich das, ich schwör!" Phrasen, die wir immer wieder selbst erzählen. Haben wir nicht das alles schon 1.000.000 Mal durch, nach dem Motto: "Ab morgen esse ich keine Schokolade mehr.", um 2 Tage später eine ganze Tafel zu verdrücken. 🤤 Du kannst da Beliebiges einsetzen. (Ich spreche natürlich auch aus eigener Erfahrung 😆). 

Was ist nun zu tun?

1. Schritt: Schlaf zur Priorität machen

Der erste Schritt ist, mir wirklich die Aufmerksamkeit zu geben, wenn ich überhaupt einsehe, dass mein Schlafverhalten nicht normal ist und dass ich etwas ändern möchte. Dem Fokus geben, indem ich es in meiner Prioritätenliste weiter nach oben rücke. Das ist wichtig. Man kann sich das aber nicht nur im Gehirn überlegen und als Ziel setzen. Sonst endet es genauso: "Morgen mache ich alles anders.", und am nächsten Tag passiert nichts. 

Es gibt nämlich verschiedene Teile in uns, die unterschiedliche Ziele verfolgen, und darüber werden wir noch sprechen, an anderer Stelle. Der erste Schritt ist also zu erkennen, dass es nicht normal ist und dass ich es ändern möchte.

2. Schritt: Kleine Veränderungen, die sofort ohne (großen) Aufwand umsetzbar sind

Der zweite Schritt ist zu überlegen, was ich konkret tun kann. Es können sehr kleine Dinge sein, die ich angehen kann, um mein Schlafverhalten zu verbessern. Ich muss nicht sofort eine lange To-Do-Liste erstellen. 

  • Setze den Fokus darauf, zu erkennen, was die guttut und was nicht. 
  • Welche Gewohnheiten kannst du ändern oder hinzufügen? 

Es geht nicht nur darum, alle möglichen "Erwachsenensachen" zu tun, die andere empfehlen. Jeder Mensch ist anders, und es gibt wie bei den meisten relevanten Sachen, kein allgemeingültiges Erfolgsrezept. Es ist nur wichtig, dass die Veränderungen in kleinen Schritten erfolgen, ohne großen zu erzeugen Widerstand. Dann gelingen sie viel besser, als die ganzen "großen Würfe", die am Ende ...

Was hat dir als Kind geholfen, zu schlafen?

Du kannst verschiedene Dinge ausprobieren, die für dich persönlich angenehm und machbar sind. Z.B. Dinge, die dir als Kind geholfen haben, einzuschlafen. Vielleicht kannst du ähnliche Methoden heute für dich nutzen.

Vielleicht ein von Mama gesungenes Lied? Dann singt dir vielleicht dein Partner heute was vor, oder du machst dir eine schöne beruhigende Musik-Playlist.

Oder wurde dir von Papa vorgelesen? Dann kann dir heute viellicht deine Partnerin vorlesen, oder du besorgst dir Hörbücher, bei denen du schnell müde wirst.

Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, hat man sich das erst zur Priorität gemacht. Und Spaß macht es dann auch noch, zu üben sich um sich selbst zu kümmern, wie du es für ein geliebtes Kind tun würdest. 🥰

Besonders zu beachten: Lärm, Lichtverhältnisse, Temperatur, Luftzufuhr

Lärm und Geräusche können ebenfalls eine sehr große Rolle spielen. Wenn man sensibel auf bestimmte Geräusche reagiert, ist es hilfreich, Maßnahmen zu ergreifen, um mich davon abzuschirmen, wie zum Beispiel mit Ohropax, oder persönlich angepasstem Gehörschutz vom Akustiker. 

Ist es dir vielleicht zu hell und du wachst bei den ersten Sonnenstrahlen auf? Dann helfen sehr dunkle Gardinen.

Ist es dir zu warm oder du frierst? 

Hast du genug Luft zum Atmen?

Nimm nichts als Gott gegeben einfach so hin, überprüfe, beobachte, mach dich mit dir selbst vertraut.

Denn das Wichtigste ist, dass du dich selbst und deine Bedürfnisse an die erste Stelle setzt. Nur wenn du weißt, was dir guttut, was dagegen nicht, kannst du Veränderungen vornehmen und auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden achten. 

Es ist ein sehr persönlicher Prozess, und es gibt keine einheitliche Lösung für alle. Im Austausch mit anderen können jedoch neue Ideen entstehen, die dir dabei helfen, auf Ideen für individuelle Lösungen zu kommen. 

Es bleibt spannend, und ich freue mich darauf, weitere psychologische Aspekte zu erkunden und zu besprechen. Ich wünsche dir einen entspannten Tag und eine erholsame Nacht. 💜

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